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Cetra

Abb. Cetra
Abb. Cetra

Engel mit Cetra. Detail des Valle Romita Polyptychons von Gentile da Fabriano (um 1400).

Marc Lewon
Michaela Wiesbeck
Ein tagweiss
Innsbruck oder Linz, um 1492
Fragment 21

Die Cetra des 15. Jahrhunderts ist ein Instrument des italienischen Humanismus, das aus Vorläufern im 13. und 14. Jahrhundert hervorging. Es wurde vermutlich hauptsächlich zur Begleitung einstimmiger Lieder aus dem Umfeld der „Giustiniane“ und rezitativischer Vorträge nach antiken Vorbildern verwendet, sowie Vorläufer der späteren Frottole. Es kann als ein frühes „Orpheus-Instrument“ gedeutet werden und war eines der wenigen Instrumente dieser Zeit, das – nach Auskunft von Johannes Tinctoris – Metallsaiten hatte. Er beschrieb außerdem eine (mehrdeutige) „Re-entrant“-Stimmung für das bei ihm vierchörige Instrument, die wahrscheinlich mit den Cisterstimmungen des 16. Jahrhunderts verwandt war, und wurde mit Plektrum gespielt. Typische Charakteristika der Cetra sind die Flügel, die links und rechts des Halses and die ehemaligen Joch-Arme der Kithara erinnern sollen, eine Wirbelplatte mit anschließendem Frauenkopf und die prominenten Blockbünde.

Link zur Besprechung der „tagweiss“ im Supplement-Blog.

Marc Lewon

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