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Resurrexi et adhuc tecum sum (Introitus)

Sopran: Marien E. Herbst (solo), Sibylle Henn, Christine Rombach, Susanne Schmollender, Benerike Lisker, Gabriele E. Lewon; Tenor: Jörg Genstein (solo), Hans-Joachim Weber (Solo), Gerhard Hölzle, Jens Martin Ludwig, Christof Hönerlage; Bass: Joachim Höchbauer (Solo), Hartmut Petri (Solo), Jens Hamann; Leitung: Wilfried Rombach
  • Gesang
ca. 1510
D-Mbs Mus. ms. 31, fol. 172v–180r
Heinrich Isaac – Missa Paschalis
Christophorus 2004
mit freundlicher Genehmigung des Labels
Siegbert Ernst

Von Isaac kennen wir zwei Vertonungen des Introitus Resurrexi et adhuc tecum sum, der die Messe am Ostersonntag eröffnet. Eine vierstimmige Vertonung, die er 1508 für das Domkapitel von Konstanz komponierte, gehört zu Teil II der später als Coralis Constantinus veröffentlichten Serie von Propriumszyklen (vgl. Hörbsp. ♫ Puer natus est nobis, Isaac). Eine alleinstehende sechsstimmige Vertonung von Resurrexi entstand wahrscheinlich zusammen mit anderen solchen Introitusvertonungen zu Beginn von Isaacs Anstellung als Hofkomponist Maximilians I. (um 1496-1498). Die besonders feierliche Darstellung der Worte „Ich bin auferstanden, und bin noch bei Dir“ (die der auferstandene Christus an Gottvater richtet) und der zugrundeliegenden Choralmelodie erklärt sich aus dem sowohl höfischen als auch liturgischen Kontext (vgl. Stefan Gasch in » Kap. Das mehrstimmige Kirchenjahr). Die einzige erhaltene Quelle des Werkes, das Chorbuch D-Mbs Mus. ms. 31, wurde vermutlich um 1510 für den Hof Maximilians angefertigt (» Abb. Introitus Resurrexi). Die mehrstimmige Vertonung des Introitus umfasst, wie bei Isaac üblich, auch den Psalmvers Domine cognovisti me, jedoch nicht das abschließende Gloria patri.

 

Reinhard Strohm