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G. Musikalische Lebensläufe

Abb. Isaac und Nicodemus. Isaac und Nicodemus im Triumphzug Kaiser Maximilians (um 1520): Probeabzug Hans Burgkmairs (Detail). © Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstichkabinett. Mit Genehmigung. Unter dem Vorsitz von Kapellmeister Georg Slatkonia und Hofkomponist Henricus Isaac wirken international berühmte Musiker am kaiserlichen Gottesdienst mit. Die Abbildungen, von zeitgenössischer Hand mit Namen versehen, könnten lebensecht sein.

Dieses Leitthema verfolgt die Lebenswege von zehn unterschiedlichen Musikern. Aus Mangel an sicheren Quellen zu seiner Identität muss der „Mönch von Salzburg“ fehlen. Das tragische Schicksal des Mediziners Hermann Poll († 1401), der das Cembalo erfand, ist dagegen aus Universitätsakten und Hofchroniken deutlich erkennbar. Hermann Pötzlinger (ca. 1420–1469) und Hermann Edlerawer (ca. 1390–ca. 1460) waren Musiker im Umkreis der Wiener Universität: Pötzlinger wirkte als Musikkopist und Schulrektor, Edlerawer als Stephanskantor, Komponist und städtischer Beamter. Die Lebenszeugnisse des berühmten Dichters und Sängers Oswald von Wolkenstein (1377/78–1445) sind in fünf Bänden gesammelt worden. Er war selbst um die Überlieferung seiner Lieder bemüht. Johannes Lupi (ca. 1405–1467) aus Bozen war Diener der Habsburger und Organist am Dom von Trient; er kopierte den Hauptteil der älteren Trienter Codices. Nikolaus Krombsdorfer (ca. 1415–1488) wirkte lange am Hof von Ferrara und wurde danach Kantor am Innsbrucker Hof Erzherzog Siegmunds. Der berühmte franko-flämische Komponist Henricus Isaac (ca. 1450–1517) genoss in Florenz das Mäzenatentum der Medici, bevor er in den Dienst Maximilians I. trat. Zu seinen wichtigsten Kompositionen zählt ein mehrstimmiges Graduale für alle Gelegenheiten und Feste des Kirchenjahres, das später im Druck als Choralis Constantinus publiziert wurde. Dieses Projekt wurde von seinem Schüler Ludwig Senfl (ca. 1490–1543) ergänzt, der als Sänger und Komponist zunächst am Kaiserhof, dann bei Herzog Wilhelm IV. in München wirkte.

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